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Kletterpark-Vorhaben auf den Spicher Höhen:

Zum Hintergrund:

Nachdem die Firma 'Europa-Kletterwald' aus Steinau Anfang 2015, mit der Idee in Troisdorf einen Kletterwald errichten zu wollen, auf die Stadt Troisdorf zugekommen ist, wurde damit begonnen, ein Areal dafür zu finden.

Erste Standortvorschläge, wie z.B. innerhalb des geschützen Landschaftsbestandteils Haus Rott und im Umfeld des Waldfriedhofes wurden aus Gründen des Landschaftsschutzes und des fehlenden Parkraums verworfen.

Danach wurde das 2 ha große Waldeckstück (Asselbachstr./Mauspfad) auf den 'Spicher Höhen', ins Visier genommen. Obwohl hier auch die selben Ausschlusskriterien vorliegen, ist das Gebiet jetzt die erste Wahl. Verstehen tut das keiner...

Argumente pro und contra:

Pro: Ein Kletterwald ist ein schöner Freizeitspaß für die ganze Familie.

Contra: Im Grunde genommen ist das schon richtig. Aber muss man, wenn es in einem Umkreis von 19 km bereits 8 Kletterwälder und in einem Umkreis von 50 km ganze 30 gibt, noch einen weiteren Kletterwald in Spich einrichten? Der nächstgelegene, sehr schöne Kletterwald in Hennef, ist mit dem Auto (in 15 Min.) und auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut zu erreichen und kämpft schon jetzt um jeden Besucher. 

Pro: Es fördert die sportliche Aktivität und bringt die Menschen wieder der Natur näher.

Contra: Um der Natur näher zu kommen, sollte man sie auch erhalten. Ein Wald, und besonders ein Landschaftsschutzgebiet, bietet Ruhe für die Sinne, frische Luft und das Erleben von ursprünglicher Flora und Fauna. Das ist jedoch nicht mehr gegeben, wenn er immer mehr zum Erlebnispark und Rummelplatz zweckentfremdet wird.

 

 

Pro: Der Kletterwaldbetrieb zieht Publikum auf die 'Spicher Höhen' und demzufolge auch Kunden in die oben befindliche Gastronomie.

 

Contra: Das ist wohl zunächst einmal richtig so, aber steht es in Relation, die Ruhe eines Landschaftsschutzgebiets, die Hunderte von Naherholungssuchenden am Tag suchen, zu gefährden, nur um einem Gastronomen zu mehr Geschäft zu verhelfen? Außerdem benötigen mehr Besucher auch mehr Parkplätze. Leider gibt es schon jetzt viel zu wenig Parkplätze für die Besucher der Sportstätten und für die Naherholungssuchenden. Also müssen dann auf jeden Fall noch Parkplätze geschaffen werden, wofür zusätzlich Wald geopfert würde.

Pro: Der Kletterwald zieht Menschen aus dem weiten Umland nach Spich und bringt steigende Umsätze für die Geschäfte ins Spicher Dorf.

Contra: Mal Hand auf's Herz...derjenige, der schon mal in einem Kletterwald war, weiß doch, dass die meisten Kletterer ihre Verpflegung, in Form von 'Bütterken' o.ä. selber mitbringen und sich noch höchstens mal ein Heißgetränk oder ein Würstchen genehmigen. Nach der Kletterei ist man meist müde und dann geht es ab ins Auto und nach Hause. Wer macht sich denn dann noch allen Ernstes auf zu einer Shopping-Tour durch Spich? Oder hat die Kletterhalle 'Arena Vertikal' etwa zu einem immensen Umsatzanstieg in den Spicher Geschäften geführt?

Pro: Das Waldstück, auf dem der Kletterwald entstehen soll, ist z.Z. für die Naherholung nicht nutzbar, da die Bäume viel zu eng stehen und so ein Begehen nicht möglich ist.

Contra: Unser kleiner Film zeigt, dass dies so nicht stimmt. Zudem ist es nicht zwingend notwenig, jeden Meter des Landschaftsschutzgebietes für den Menschen nutzbar zu machen. Im Gegenteil sind genügend Ruhe- und Rückzugsräume, für viele Tiere und Pflanzen, überlebenswichtig:

Pro: Der Kletterwald bringt der Stadt Geld und Arbeitsplätze.

Contra: 5000€ jährlich an Pacht (Diese Summe ist ein Witz. Das Drei- bis Vierfache wären angemessen!) und 2 Vollzeit-Arbeitsplätze (Laut Kletterparkbetreiber auf Anfrage von den Naturfreunden...) sind es wohl kaum wert 2 ha Wald und LSG zu zerstören! 

Pro: Dadurch, dass wir den Kletterwald vor der Tür haben, werden wir diesen auch ganz oft nutzen.

Contra: Erfahrungsgemäß nutzt sich die Neu-Lust auf einen Kletterwald sehr schnell ab, gerade wenn man ihn direkt vor der Nase hat. Anfangs gehen die Familien vielleicht noch alle 3 oder 6 Monate klettern. Wenn die erste Euphorie verflogen ist, vielleicht nur noch ein Mal pro Jahr.

Lohnt es sich dafür tatsächlich unseren so arg geschundenen 'Spicher Wald' noch zusätzlichem Stress auszusetzen? 

Außerdem ist auch der Kostenfaktor nicht außer acht zu lassen: Kinder von 6 bis 17 Jahren bezahlen 13 bis 15€ und Erwachsene 19€! (http://europa-kletterwald.de/preise/)

Da stellt sich die Frage: Kann sich eine vierköpfige Familie heutzutage den Besuch im Kletterwald wirklich mehrmals im Jahr leisten?  

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Die Partei 'Die Regenbogen-Piraten' zum Thema Kletterpark:

Die Stellungnahme der Naturfreunde dazu, denn das kann man so nicht stehen lassen...

...und es ist schon erstaunlich, wie beratungsresistent doch manche Troisdorfer Fraktions-Politiker sind:  

1.) Es wird ein 'ortsnaher Kletterwald', der 'fußläufig zu erreichen ist', gefordert.

Klar, es ist den Spichern ja auch nicht zuzumuten 22 Minuten mit dem Auto und 33 Minuten mit der Bahn nach Hennef in den dortigen Kletterwald zu fahren. Man muss direkt vor der Tür seinen 'eigenen' Kletterpark haben. Dort ist ein wunderbarer Kletterpark, wo der Wald erlebnisorientiert erfahrbar ist und der Betreiber sich über jeden Kunden freut. Aber ortsnahe Bedürfnisbefriedigung auf Kosten der Ruhe und der Naherholung im Spicher Wald scheint ja wichtiger! Wir lassen uns 2 Mal im Jahr direkt von der Couch auf den Kletterpark fallen, wie toll!!! 

2.) Es wird gestatet: 'Dem Spicher Wald, ggü. dem Spicher Stadion, fehlen keine Bäume!'

Nein, im Moment noch nicht, aber nachdem das Waldstück dort für den Kletterpark hergerichtet ist, werden Hunderte bis Tausende Bäume fehlen, und zwar die Bäume, die erst vor ca. 25 Jahren mit Öffentlichen Mitteln angepflanzt wurden. Es wurden überwiegend Buchen gepflanzt, da diese zu den heimischen Bäumen gehören. Jetzt müssen sie aber wieder weichen und die heimatfremden Bäume wie die Kiefern bleiben stehen. Also werden eben doch 'schutzwürdige' und 'schützenswerte' Bäume gerodet! 

3.) Auch in landschaftsschutzgebieten Deutschlands werden regelmäßig Kletterwälder genehmigt und errichtet!

Woher haben Sie diese Information? Was ist regelmäßig? Wenn das der Fall wäre, wäre Deutschland in nicht allzulanger Zeit ein Wald voller Kletterwälder.

Außerdem wiederholen wir es ständig: Kletterwälder sind toll, aber DER SPICHER WALD IST MIT SEINEN KNAPP 100 HA ZU KLEIN UM NOCH MEHR EINBUßEN HINNEHMEN ZU KÖNNEN!

Ist das so schwer zu verstehen? Auch brauchen wir in der Gegend nicht noch einen Kletterpark. Es gibt wahrlich genug...wer es nicht glaubt, bitte Google fragen, oder sich einfach mal noch weiter auf unserer Webseite hier kundig machen! 

4.) Wir möchten das Konzept Kletterpark nicht kaputtreden und nicht kaputtmachen lassen!

Die Frage ist doch: Warum wird denn an diesem unsäglichen Projekt so festgehalten?

Nur um den Spichern/Troisdorfern ein Freude zu machen? Das glaubt Euch doch kein Mensch! Bringt doch mal Fakten und stichhaltige Argumente für einen Kletterpark auf den Spicher Höhen. Oder ist es vielleicht nur das persönliche Interesse einzelner Ratsmitglieder, die ja offen bekundet haben begeisterte Kletterpark-Kletterer zu sein (siehe div. FB-Postings)?

Wir sind wirklich neugierig, denn im Moment gibt es überwiegend Argumente und Fakten dagegen, auf die aber von Seiten der Verwaltung und besonderes des Bürgermeisters nicht eingegangen wird.

Und kommen Sie uns nicht mit dem Argument Pacht! Über die Pacht von 5000€ jährlich kann man nur lachen. Nach Recherche unsererseits bei anderen Kletterparks ist diese Höhe der Pacht ein Witz, denn das 3-4fache wäre angemessen gewesen. Dazu kommt noch die völlige Unfähigkeit, die Infrastruktur richtig zu überschauen und zu planen – siehe fehlende Parkplätze, die dem Pächter vertraglich zugesagt wurden und die nun auf Kosten der Stadt, sprich der Bürger, errichtet werden müssen. Warum werden die Kosten hierfür nicht offen gelegt? Hat die Stadt etwa noch nie zuvor Parkplätze errichten müssen? 

Zudem wird einfach unter den Tisch gekehrt, dass sich ca. 4.800 Troisdorfer mit ihrer Unterschrift gegen die Errichtung eines Kletterparks im Spicher Wald ausgesprochen haben!

5.) Nicht der Kletterpark ist der Feind des Spicher Waldes, sondern die Anfang der 80er Jahre planfestgestellte Sondermülldeponie der ehemaligen DN... 

(...Oh, wie patetisch!)

 

Die Waldverluste in Verbindung mit der Deponie haben wir schmerzlich hinnehmen müssen, aber vor diesem Hintergrund immer noch mehr Wald zu zerstören ist wirklich nicht zu verstehen und nicht mehr hinnehmbar. 

DER WIRKLICHE FEIND DES SPICHER WALDES ist eine ignorante Stadtverwaltung, ein uninformierter Bürgermeister und ein großer Teil der Troisdorfer Ratsmitglieder, die den Ernst der Lage nicht verstehen, oder nicht verstehen wollen und die ihre eigenen Interessen scheinbar über die Interessen der Bürger stellen.  

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